Erkrankungen im Unterleib berühren unser Innerstes als Frau. Es ist ein intimer Bereich, der viel Zuwendung und Schutz braucht. Eine Frau, die an ihren Fortpflanzungsorganen erkrankt, hat in ihrem Leben mit Themen wie etwa (un-)gelebter Weiblichkeit, Fruchtbarkeit, Liebes(un)lust oder urweibliche Kraft zu tun. Auch Endometriose ist eine solche Erkrankung. Standardtherapie sind dabei Schmerzmittel und Operationen, die langfristig sehr oft zu schwerwiegenden Nebenwirkungen führen. Ich glaube, dass dies für uns Frauen der falsche Weg ist und suche gemeinsam mit meinen Patientinnen nach sinnvolleren Alternativen.
Schauen wir uns zunächst das Beschwerdebild an: Endometriose ist eine gutartige Wucherung von Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter, was zu starken Unterleibsschmerzen führt. Die Erkrankung wird immer häufiger diagnostiziert: 10-15 % aller Frauen im gebärfähigen Alter sind mittlerweile davon betroffen und es ist bereits die dritthäufigste Ursache für Unfruchtbarkeit.
Eine neue randomisierte, placebokontrollierte Doppelblindstudie hat nun die Wirksamkeit von Homöopathie (genauer: von potenzierten Östrogenen) bei Patientinnen untersucht, denen die Standarttherapie keine ausreichende Linderung gebracht hatte. Bereits nach acht Wochen wurde eine signifikante Reduktion der Beckenschmerzen beobachtet, während es in der Placebogruppe keine nennenswerte Verbesserung gab. Die Studie kam zu dem Schluss, dass eine Besserung der Beschwerden um 29 % klinisch relevant ist und eine homöopathische Therapie für Patientinnen mit Endometriose demnach eine interessante Option ist (vgl. Link).
Die Möglichkeit, Endometriose erfolgreich homöopathisch zu behandeln, ist meiner Ansicht nach deutlich positiver einzuschätzen, als dies die Studie tut. Denn die Behandlung mit potenzierten Östrogenen ist nur eine organotrope (auf das Organ bezogene), aber keine konstitutionelle (auf den gesamten Menschen bezogene) Behandlung. Es ist aber niemals nur das Organ, das erkrankt, es ist der ganze Mensch. Insofern suche ich als klassische Homöopathin nach einer individuellen Arznei für die jeweilige Frau, die nicht nur ihren körperlichen Beschwerden, sondern auch ihrer psychischen Verfassung und ihrem Seelenausdruck entspricht. Jede Frau lebt ein ganz individuelles Leben und braucht ganz individuelle Hilfe. Homöopathie und das einfühlsame Therapeutengespräch sind in der Lage, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, was im Leben einer Frau falsch läuft, wo das jeweilige Heilungspotential ist und wie die Energie dahingehend kanalisiert werden kann. Die Endometriose, die ja nur ein Ventil für die Seele ist, ist als Ausdruck dann nicht mehr nötig und darf gehen. Der Mensch kann auf diese Weise völlig gesunden.
Von Endometriose sind oftmals Frauen betroffen, die ihren „Mann stehen müssen“. Es sind aktive Frauen, die an vielen Fronten kämpfen und dazu neigen, zu viel Verantwortung zu übernehmen. Ihre weibliche Seite leidet unter der Belastung und der Überbetonung der männlichen Energie. Blicken wir auf unsere moderne Gesellschaft mit den steigenden Anforderungen wird schnell klar, warum diese Erkrankung so rasant zunimmt. Wer den männlichen Pol (YANG-Energie) zu sehr leben muss, hat keinen Raum mehr für den weiblichen Pol (YIN-Energie). Frau verschließt daher ihr urweiblichstes Zentrum für den Mann und mögliche Kinder, um bloß nicht mehr so verwundbar zu sein.
Für die betroffenen Frauen ist es wichtig, sich die individuelle Dynamik, die ihrer Erkrankung zugrunde liegt, bewusst zu machen. Denn da, wo Bewusstsein ist, kann sich die Lebensenergie einen ganz neuen, wahrhaftigeren Ausdruck suchen. Es ist wunderschön, Frauen auf diesem Weg zu begleiten und zu sehen, wie sie nicht nur ihre Gesundheit wieder erlangen, sondern auch ihr inneres Strahlen.
Literaturempfehlung:
Margit und Rüdiger Dahlke/Volker Zahn: „Frauen-Heil-Kunde“. Be-Deutung und Chancen weiblicher Krankheitsbilder. Goldmann-Verlag, 511 Seiten.
Weiterführender Link zur Studie:
https://www.carstens-stiftung.de/artikel/homoeopathie-bei-endometriose.html
Praxis für HOMÖOPATHIE & Naturheilkunde Elvira Birgit Speer
Lumumbastraße 2
04105 Leipzig
Tel: 0341/5502562