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AllgemeinHomöopathie

Wenn ein Symptom einfach nicht verschwindet

von 20. Januar 2019Januar 21st, 2019Keine Kommentare

Wir alle haben schon die Erfahrung gemacht, dass eine Erkrankung einfach nicht besser wird. Auch ich hatte vor vielen Jahren einen therapieresistenten Rückenschmerz und habe die Lösung dieses Problems als unendlich lehrreich empfunden. Aber auch als Therapeutin fiel mir immer wieder auf, dass manche Patienten ganz schnell heilen, bei anderen stockt der Heilungsprozess oder läuft gar nicht erst an. Da ich mich dem Wohle des Patienten sehr verpflichtet fühle, habe ich viele Ausbildungen absolviert und mich durch ganze Bibliotheken gegraben, um dem Geheimnis wahrer Heilung auf die Spur zu kommen. Bis ich gespürt habe, dass wichtiger noch als das Können eines Therapeuten Folgendes ist: die Bereitschaft des Patienten zu heilen. Oder vielmehr: der Punkt an dem sein Körper-Geist-System in diesem Moment steht und die Frage, ob dieser Moment berücksichtigt wird. Diesen Punkt in einem sensiblen Gespräch wahrzunehmen und danach die optimale Art der Therapie auszuwählen, das ist in meinen Augen Heilkunst.

Mein Lebenspartner ist ein begnadeter Physiotherapeut. Seit zehn Jahren vertraut der Deutsche Leichtathletik-Verband auf sein Können und lädt ihn jedes Jahr ein, unsere Spitzensportler bei Europa-oder Weltmeisterschaften therapeutisch zu begleiten. Aber besonders in seiner Praxis hat er schon so vielen Menschen mit all seiner Fachkompetenz und seinen heilenden Händen helfen können. Aber einige wenige Patienten erweisen sich auch beim besten Therapeuten als therapieresistent. Warum ist das so? Weil ihnen ihr Köper oder ihre Seele mitteilen will: Jetzt musst Du einen anderen Weg gehen. Geh einen Schritt weiter als bislang!

Am meisten hat mir die Homöopathie geholfen, zu erkennen, was genau der Patient braucht. In der Ausbildung lernt der Homöopath nicht nur, wie man unter hunderten von Mitteln die richtige, individuelle Arznei für Körper und Psyche des Patienten findet, sondern es wird auch größten Wert gelegt auf das einfühlsame Patientengespräch. Wo steht der Patient genau? Wie fühlt er sich? Was genau quält ihn? Wo liegt die Blockade, die verhindert, dass er heilen kann? Außer einer lösenden Arznei und einem Gespräch, in dem er sich mit all seinen Schwächen zeigen darf, vertraue ich auf Berührung, Ernährung, die Reflexzonen des Körpers und anderes mehr. Für immer mehr Menschen ist auch eine spirituelle Dimension wichtig: bei ihnen geht es darum, die Sprache der Seele zu verstehen und ihn zu öffnen für seine ganze Schöpferkraft und Liebe zu sich selbst. Wenn der Patient in meinen Augen noch eine schulmedizinische Abklärung braucht oder für ihn eine Therapieform besser wäre, die ich persönlich nicht anbiete, verweise ich ihn natürlich auch weiter. Jeder Mensch braucht etwas anderes. Ich habe gelernt, die Geschwindigkeit eines jeden zu respektieren und versuche, seinen individuellen Ruf zu hören. Oder wie der große indische Homöopath Rajan Sankaran sagt: Jeder Mensch hat sein eigenes Lied, seine eigene Melodie. Sie zu hören und darauf zu vertrauen, dafür sind wir auf der Welt. Ich bin glücklich, jeden Menschen, der zu mir kommt, auf seinem ureigenen Weg unterstützen zu können.

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